Flachwagen X-33
Die Fakten
Baujahr | 1893 |
Hersteller | nicht bekannt |
Länge über Puffer | 8,2m |
Gewicht | 5,8t |
Achsstand | 3,6m |
Zuladung | max. 10,0t |
Geschichte
des Flachwagens X-33
Die Extertalbahn beschaffte mit Betriebsbeginn 1927 einige eigene Güterwagen für den Binnenverkehr. Dieser Wagen wurde im Jahre 1933 als dritter Güterwagen von der Braunschweigischen Landeseisenbahn gebraucht gekauft und als offener Güterwagen im Binnenverkehr auf der Extertalbahn eingesetzt. Er besaß keine Bremse, sondern nur eine durchgehende Bremsleitung. Auch Reste einer ehemals angebauten Bremsanlage waren am Wagen nicht zu finden.
Anfangs war der Wagen mit halbhohen Seitenwänden ausgerüstet. Der Binnenverkehr durch das Extertal bestand ganz wesentlich aus Sand- und Steintransporten zwischen den Gruben bzw. dem Steinbruch Alverdissen und Krankenhagen/Exten. Auch die Gleisrotte der Extertalbahn fuhr mit diesem Wagen Material für den Streckenunterhalt an und ab.
Spätestens seit den 60er Jahren war die gewerbliche Nutzungszeit des Wagens abgelaufen. Während wenigstens drei andere Güterwagen (die Extertalbahn besaß wenigstens vier solcher Flachwagen sowie einen geschlossenen Güterwagen) verkauft oder verschrottet wurden und der X-32 zu einem Schneepflugwagen umgebaut wurde, blieb der X-33 für alle Fälle hinterstellt. Er diente unter anderem als Tragwagen für den VBE-Hubsteiger bei der Fahrleitungsunterhaltung und nach wie vor in Bauzugdiensten, wenn Materialtransporte anstanden.
1982 erfolgte ein kleiner Umbau: Die durchgehende Bremsleitung wurde erneuert, ebenso der Fußboden, die Reste der Seitenwände entfernt. Auf den neuen hölzernen Bodenbrettern befestigte die Werkstatt ein paar normale Fahrradständer, und in diesem Zustand rollte der Wagen bei Bedarf mitsamt den beiden VBE-Plattformwagen als “historische Elektrobahn” über die Strecke. 1986 erhielt der Wagen die letzte Hauptuntersuchung. Nach Zugang der neuen LEL-Wagen 11 und 30, später des Halbpackwagens 98045, wurde er als Fahrradwagen nicht mehr benötigt und im Jahre 1992 offiziell ausgemustert. Er wurde jedoch nicht verschrottet, sondern diente als Bahnhofswagen im Bahnhof Bösingfeld nach wie vor als Material- und Lagerwagen. Unter anderem wurden die Wasserkästen und das Führerhaus der 93.1410 im Jahre 1999 auf ihm gesandtstrahlt und neu lackiert. Außerdem, auch wenn es die eigene Rotte schon längst nicht mehr gab, diente er der Firma Schreck-Mieves bei den verschienenen Baumaßnahmen an der Strecke als Bauzugwagen.
2002 wurde er auch in diesem Zustand überflüssig. Für eine weitere Verwendung hätten Achslager und Radreifen erneuert werden müssen. Da es gelang, den Rungenwagen der Gattung Kbs zu erwerben und nach seiner Aufarbeitung ein für die Belange des Streckenunterhalts deutlich besser geeignetes Fahrzeug zur Verfügung stand, wurde der Wagen endgültig abgestellt. Zunächst im Bahnhof Rinteln-Süd, und kurz vor Streckenstillegung dann noch rechtzeitig nach Alverdissen abgefahren, schlugen alle Verkaufs- oder Verschenkbemühungen fehl. Im August 2008 wurde der Wagen daher verschrottet, als einziges Überbleibsel blieben die Puffer erhalten.