Donnerbüchsen-Thekenwagen CRi

Die Fakten

Baujahr 1928
Hersteller nicht bekannt
Gattung CRi
Länge über Puffer 13,92 m
Gewicht 18,0 t
zulässige Geschwindigkeit 80 km/h

Geschichte

des Donnerbüchsen-Thekenwagens CRi

Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft beschaffte ab 1928 zweiachsige Personenzugwagen in vollständig stählerner Bauart nach einheitlicher Zeichnung. Populär wurden die Wagen, die wegen ihres langen Radstandes mit Lenkachsen ausgerüstet waren, unter dem Spitznamen “Donnerbüchsen”.

Die Geschichte unseres Wagens konnte in all der Zeit nie ganz hergeleitet werden. Klar ist nur, dass er ursprünglich die Bauartnummer 84 103 Köl trug und 1962 zu einem Bauzugwagen umgebaut wurde, wofür er als Werkstattwagen zwei seitliche Rolltore erhielt. In diesem Zustand wurde der Wagen Anfang 1988 zusammen mit dem Güterzug-Packwagen Pwghs als erster eigener Vereinswagen angeschafft. Er erhielt die interne Nummer 10. Wie der Pwghs wurde er in den Bahnhof Alverdissen überführt und dort an der Ladestraße aufgearbeitet. Die Rolltore wurden entfernt und neue Bleche eingeschweißt. Die Fenster wurden gängig gemacht, die Übergänge repariert. Durch eine Spende der Detmolder Brauerei Strate erhielt der Wagen in seinem Inneren eine rustikale Thekeneinrichtung. In einem kleinen Nebenabteil entstanden mit Teilen aus einem TEE-Barwagen einige Sitzplätze. Auch dieser Wagen erhielt eine Webasto-Heizung und zudem ein Notstromaggregat unter dem Wagenboden, welches den ganzen Zug mit Spannung versorgen konnte. Erstmals bei den Nikolausfahrten 1988 kam der Wagen zum Einsatz. In den Folgejahren war der Wagen stets das Rückgrat und Mittelpunkt des LEL-Museumszuges. Wenn ein Wagen jede Fahrt des Vereines mitgemacht hat, dann dieser. 1996 erhielt er eine neue Hauptuntersuchung und lief und lief und lief…

Am Wageninneren gingen die Einsätze jedoch nicht spurlos vorbei, zudem gab es verschiedenste Kritikpunkte an Raumaufteilung und technischer Einrichtung. Die offenen Übergänge waren im Sommer bei gutem Wetter natürlich einladend, ansonsten aber eher Fremdkörper im Zug. Die Laufeigenschaften auf der mit engen Radien gebauten Extertalbahn waren schlecht. Aus diesem Grunde wurde immer stärker über Veränderungen und Verbesserungswünsche diskutiert. Als dann der Olper Speisewagen zur Diskussion stand, war es um die Zukunft des Thekenwagens im Extertal geschehen. An seiner Statt wurde der Speisewagen angeschafft und bei seiner Aufarbeitung all das berücksichtigt, was in der Donnerbüchse zu Kritik Anlass gegeben hatte. Der Wagen 10 wurde zum Verkauf angeboten und kam nach kurzer Verhandlung zur STAR, der Stichting Stadskanaalrail in die Niederlande. Seinen Nachfolger hat der Wagen genau eine halbe Stunde lang getroffen, denn bei Überführung des Olper Wagens im Februar 2001 wurde die Donnerbüchse im Bahnhof Lemgo dem Gegenzug bis Herford angehängt. Nach einiger Standzeit im Bahnhof Herford ist die Donnerbüchse dann in die Niederlande abgerollt und wartete bei der STAR auf Aufarbeitung und weitere Verwendung. Anzumerken ist noch, dass die Stadt Barntrup sowohl für die Donnerbüchse als auch den Speisewagen als Nachfolger die ideelle Patenschaft übernommen hat.

Die Donnerbüchse wurde bei einem Feuer im Schuppen der STAR im August 2009 leicht beschädigt, insbesondere durch mittelbare Hitzeeinwirkung. Es sind einige Fenster gerissen, Schläuche geschmolzen sowie Lack an einer Stirnwand und im Wageninneren abgeplatzt. Einige Jahre später ist der Wagen jedoch mit Neulack und veränderter Innenraumnutzung wieder in Betrieb gegangen.

Weitere Informationen zum Verbleib: http://www.nmld.nl/de/objekt/1730